Kognitive Dissonanz reduzieren

08.10.2014 18:02

 

Hey Humanos!

Ich war in der populärsten Eurer "soziale Netzwerke" genannten Zeitvernichtungsmaschinen. Ich habe gesehen, wie lustig ihr Eure Welt momentan findet, worüber ich als Zukunftssieger auf "Eurem" Territoriums und damit Nutznießer Eures Problemweglachens natürlich erst recht lachen musste. Besonders komisch fand ich eine Seite, die versucht, das selbstauferlegte Nutzungsverbot Eures einzigartigen Gehirns auf die Spitze zu treiben. Und weil Ihr omniresistent gegenüber jedweder Aufklärung und Vernunft seid, die Euer Schicksal noch hätte abwenden können, habe ich einfach meinen Lieblingstext daraus geklaut.

Auf jeden Fall verstehe ich nun, was es mit einer Redensart von Euch auf sich hat.

Lacht sich nicht tot: Euer Bärtierchen

 

 

 

Bitte den verlinkten Text nicht selbst lesen oder gar über ihn nachdenken*, wir erklären ihn Euch gerne: Oft haben wir den Eindruck, vieles was wir denken*, passt nicht recht zusammen. Zum Beispiel konsumieren wir sehr gerne, kriegen aber dauernd gesagt, dass dies unser Planet nicht mehr lange mitmache. Doch hier hilft uns die Psychologie: wir müssen einfach unsere "kognitive Dissonanz", also diesen Widerspruch zwischen unseren Gedanken, reduzieren. Das geht, indem wir uns klarmachen, dass die Welt noch nie untergegangen ist**, und dass Schlaumeierprognosen bisher immer falsch waren ("umändern der schwächeren Kognition"). Oder wir machen uns klar, wieviel Spaß es macht zu konsumieren, dass Konsumieren das Hirn entspannt, und dass wir nach unserem Ableben ggf. gar nicht haftbar gemacht werden können ("zusätzliche, wohlkingende Kognitionen hinzufügen"***).
Unser Liebling ist aber das in dem Artikel erwähnte Experiment: man kriegt die "Dissonanz" einfach mit Geld weg! Denn wenn wir mehr Geld zur Verfügung haben, wirkt die schlechte Prognose für unseren Planeten nicht mehr so negativ, weil das Geld uns über noch mehr Dinge, die wir kaufen können, zu erkennen hilft: Die Welt ist prima, wie sie ist! Jetzt mögen Sie sich fragen: Was nützt mir das, wenn ich nicht mehr Geld habe? Doch hierfür, lieber Leser, ist längst gesorgt: Alles Konsumgut wird ständig noch billiger, und deshalb haben Sie mehr Geld übrig! Fantastisch, nicht wahr?

Wem das aber alles schon zu kompliziert ist, für den haben wir diese Nachhausemitnehmbotschaft, die direkt aus obigem folgt, und über die man wirklich nicht nachdenken muss: Alles ist gut!


* "Nachdenken": Darin erkennt man schon die Ursache es Problems!
** Der Mensch ist physikalisch gar nicht in der Lage, die Erde komplett zu sprengen oder wenigstens alles Leben auf der Erde zu vernichten!
*** Aber Vorsicht, die kosten Hirnarbeit!